Echotherapie (HIFU)
Echotherapie (HIFU)
Ähnlich wie eine Linse das Sonnenlicht auf einen Punkt fokussieren kann und dort zu einer lokalen Temperaturerhöhung führt, ist es möglich, hochenergetischen Ultraschall in einem definierten Punkt zu bündeln. Folge ist eine Temperaturerhöhung des Gewebes auf ca. 85 °C, welche zur Koagulation und schließlich zum Absterben der betroffenen Zellen führt. Die Zellreste werden durch den Körper abgebaut und durch Narbengewebe ersetzt. Folge ist eine Größenreduktion der behandelten Struktur um ca. 50 %.
Indikationen:
- gutartige Schilddrüsenknoten mit lokaler Symptomatik
Vorteile:
- keine Operation erforderlich (keine Narbe)
- vergleichbarer Erfolg bezüglich der Symptomatik wie bei einer Schilddrüsenoperation
- in der Regel ambulant ohne Vollnarkose durchführbar
Nachteile:
- vorherige Sicherung, dass der Knoten gutartig ist (Feinnadelpunktion, MIBI-Szintigrafie)
- nicht ganz schmerzfrei (die Behandlung erfolgt unter einer Schmerzmedikation)
- vergleichbares Nebenwirkungsrisiko zur Operation
- Kostenübernahmeantrag muss bei den meisten Krankenkassen vorher gestellt werden
Ablauf:
Nach Ausschluss eines bösartigen Schilddrüsenknotens (z.B. Feinnadelpunktion) kann die Therapie durchgeführt werden. Sie werden ähnlich wie bei der vorhergehenden Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse gelagert, Kopf und Hals werden jedoch durch eine spezielle Matratze fixiert.
Der Knoten als Behandlungsziel wird mittels Ultraschall erfasst und die Zielregionen in ein Planungssystem eingezeichnet. Der Computer berechnet ein Behandlungsprotokoll, sodass nur der Knoten und nicht die umgebenden Strukturen (Gefäße, Nerven, Luftröhre und gesundes Schilddrüsengewebe) erfasst wird.
Die Behandlung kann beginnen. Dabei werden für ca. 8 Sekunden hochenergetische Ultraschallimpulse abgegeben, es folgt eine Pause über 40 Sekunden. Die Prozedur startet von neuem, aber an einem anderen Punkt. Während der Behandlung wird kontinuierlich die Position des Schallkopfes auf dem Monitor kontrolliert und gegebenenfalls korrigiert. Die Behandlung erfolgt unter einer angepassten Schmerzmedikation. Je nach Knotengröße dauert die Behandlung zwischen 20 Minuten und einer Stunde.
Aufgrund der Schmerzmedikation ist das Führen von Fahrzeugen nicht möglich. Der Patient muss abgeholt werden. Unter besonderen Umständen kann die Behandlung auch stationär durchgeführt werden.