Schilddrüsendiagnostik
Ultraschall und Blutwerte
Die Basisdiagnostik bei dem Verdacht auf eine Schilddrüsenerkrankung sind der Ultraschall und die Bestimmung der Schilddrüsenwerte im Blut. Das ist für die Patienten nicht belastend und es lassen sich hieraus schon Therapien ableiten. In manchen Fällen ist eine Schilddrüsenszintigrafie notwendig, deren Durchführung im Anschluss an eine Schilddrüsensonografie besprochen wird.
Schilddrüsenszintigrafie
Wie jede andere szintigrafische Untersuchung wird hier die Funktion des Schilddrüsengewebes und der Knoten festgestellt. Für die Synthese von Schilddrüsenhormonen nimmt die Schilddrüsenzelle aus dem Blut Jod auf, welches mit der Nahrung aufgenommen wird. Diese Aufnahme kann szintigrafisch dargestellt werden, indem man das natürliche Jod durch einen ähnlich aufgebauten, schwach radioaktiven Stoff ersetzt. Hierzu bekommt der Patient eine schwach radioaktive Substanz in eine Armvene gespritzt. Nach ca. 15 Minuten wird durch eine Gammakamera die verabreichte Radioaktivität in der Schilddrüse gemessen. Diese Messung dauert 5 Minuten. Die Strahlenexposition entspricht ca. der Hälfte natürlichen Belastung, auf ein Jahr bezogen.
Nachteile:
- Strahlenexposition ca. 0,5 mSv (natürliche Exposition 1-2 mSv)
- Knoten < 1 cm können oft nicht sicher abgebildet werden
Vorteile:
- Einziges Verfahren, die Schilddrüsenfunktion darzustellen
- Keine Allergien
Indikationen:
- Tastbare und/oder sonografisch abgrenzbare Herdbefunde (Knoten >1 cm)
- Verdacht auf eine Autonomie bei vorliegender Überfunktion der Schilddrüse
- Diagnostisch unklare Fälle in der Abklärung M. Basedow gegen Hashimotothyreoiditis
- Therapieentscheidung (OP oder Radiojodtherapie)
- Darstellung von Schilddrüsengewebe, welches mit anderen Verfahren nicht erkennbar wurde (atypische Lage)
- Dokumentation des Therapieerfolges einer OP oder Radiojodtherapie