Nuklearmedizin Coburg

Entzündungsszintigrafie

Entzndung

Wie der Name schon sagt, werden bei einer Entzündungsszitigrafie Infektherde dargestellt. Es handelt sich hierbei um eine Immunszintigrafie, bei der spezielle Antikörper an den weißen Blutkörperchen ankoppeln. Diese weißen Blutkörperchen sind eine Antwort des Körpers auf einen Infektherd. Am häufigsten wird die Granulozytenszintigrafie angewandt. 45–75 % aller weißen Blutkörperchen sind Granulozyten. Der radioaktive Antikörper koppelt an die Vorstufen der Granulozyten, die sich noch im Knochenmark befinden und innerhalb von 24 Stunden in das Blut auswandern. Deshalb kann man 4 Stunden nach der Injektion eine Knochenmarksszintigrafie anfertigen. Nach 24 Stunden sind die Granulozyten aus dem Knochenmark in das Blut ausgewandert und setzen sich an einem eventuell vorhandenen Entzündungsherd fest.

 

Ablauf:

Der Patient erhält eine Spritze. Die radioaktiv markierten Antikörper verteilen sich im Blut und koppeln an die Granulozyten im Knochenmark an. Die erste Verteilungsszintigrafie wird nach 4 Sunden aufgenommen. Danach gehen Der Patient nach Hause und kommt am nächsten Tag wieder. Es erfolgt eine zweite Ganzkörperaufnahme. Zur besseren Lokalisation wird in der Regel noch eine SPECT angefertigt, wobei die Gammakamera sich um die untersuchende Region dreht.

 

Indikationen:

  • okkulte Sepsis
  • Fieber unklarer Genese
  • Gefäßprotheseninfektion
  • Knochenentzündung unverletzter Extremitätenknochen (akute Form, unverletzter Knochen) --> erst 3-Phasen-Skelettszintigrafie (Sensitivität und Spezifität über 90 %)
  • Osteomyelitis (Wirbelsäule weniger gut geeignet)

Nebenwirkungen:

Aufgrund des Aufbaus des Antikörpers kann es in Einzelfällen (>1:2000) zu allergischen Reaktionen kommen. Deshalb erfolgt die Injektion nur durch einen venösen Zugang, um einer möglichen allergischen Reaktion mit sofort wirkenden Medikamenten begegnen zu können.

Bei wiederholten Entzündungszintigrafien können sich Eiweißkomplexe bilden, die über die Leber abgebaut werden. Dadurch wird die Aussage der Untersuchung eingeschränkt.

Es besteht eine Strahlenexposition von ca. 5 mSv.

 

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